Winterzauber in Kimberley, BC

Artikel - Winterzauber in Kimberley, BC

Schülerin von hinten im Blumenfeld hält Arme hoch und schaut auf Berge
Sally (1. Semester)
Kanada
Ein Semester

Nach monatelanger Vorbereitung und grossartiger Unterstützung durch «INTO» war der grosse Moment endlich gekommen und ich stand mit meinem Gepäck ahnungslos, was mich in Kanada alles erwarten wird, am Flughafen Zürich. Der Abschied fiel mir sehr schwer, da ich noch nie so lange von meinem gewohnten Umfeld getrennt war. Rund 24 Stunden später traf ich am Flughafen in Cranbrook ein und wurde von meiner Gastfamilie mit offenen Armen begrüsst. Von da an begann das grosse Abenteuer… 

Auch wenn die ersten zwei Wochen sehr hart für mich waren mit dem Heimweh, lebte ich mich sehr schnell ein. Schon bald waren die Schweiz und meine Familie ganz weit weg und der Alltag kehrte ein. Obwohl es schon eher an einen Alltag in einem Film denken liess. Jeden Morgen wurden ich und meine zwei Gastschwestern vor dem Haus mit dem gelben Schulbus abgeholt. 

Natürlich besuchte ich eine richtig typische High School. Die Lehrer waren immer supernett und der Unterricht gestaltet sich eher auf Freundschaftsbasis. Sehr schnell fand ich eine supertolle Freundesgruppe, ohne die mein Austauschjahr nicht dieselbe Erfahrung gewesen wäre. Wir haben sehr viel gemeinsam unternommen, sei es, sich für einen Kaffee im Dorfkern zu treffen oder im Winter ganz viel Ski zu fahren.

Snow People
Snow View Trees

Insgesamt umfasste mein Schulunterricht vier Fächer. Mein absolutes Lieblingsfach war Outdoor Education. In diesem Fach lernten wir alles über das Leben in freier Natur. Zum Beispiel absolvierten wir einen 3-tägigen Kanu-Trip. Rund 20km paddelten wir über den Columbia-Lake und campten in freier Wildnis. Auch der 3-tägige Winter Trip erwies sich als eines der unvergesslichsten Erlebnisse. Tagsüber führten wir Lawinentraining in Schneeschuhen durch und nachts bei -25 Grad Celsius diente als Unterschlupf ein selbstgebautes Iglu. Aber für die traumhaften Sonnenaufgänge in mystischer Ruhe hat sich alles gelohnt. Meine Gruppe kochte an einem Abend sogar ein Fondue, wodurch die Kälte etwas in den Hintergrund rückte. Durch diese Trips habe ich auch einige Zertifikate erlangt, die sicher hilfreich für meine Zukunft sind. 

Meine Organisation vor Ort führt mit uns rund 20 Austauschschüler einmal pro Monat einen Ausflug durch. Mit dabei waren z.B. River Rafting, Curling spielen, ein Trip nach Calgary und ein Skitag. Diese boten immer eine grossartige Möglichkeit andere Austauschschüler und ihre Kulturen kennen zu lernen. Zudem durfte ich Halloween und Weihnachten auf typisch kanadische Art erleben. Mit meinen Freundinnen bin ich Trick und Treaten gegangen. An Weihnachten fuhr ich mit meiner Gastfamilie nach Red Deer. Ihre ganze Familie nahm uns herzlich auf und ich hatte einen so wunderschönen Abend. Wir gingen sogar auf Polarlichter-Suche, doch wir erwischten sie leider nicht. 

Um möglichst viel zu erleben, unternahm meine Gastfamilie mit mir sehr viele Dinge. So kam es, dass ich meistens am Wochenende einen Tag etwas mit meinen Freunden unternahm und am anderen Tag etwas mit meiner Gastfamilie. Platz für Heimweh gab es so gar nicht mehr. Sie hatten mich zum Beispiel zu verschiedenen Camping-Trips mitgenommen oder wir waren Eislaufen gegangen auf einem zugefrorenen See. Durch all diese Erlebnisse und viele Spieleabenden sind sie definitiv zu meiner zweiten Familie geworden. Was den Abschied nicht gerade leichter machte. 

Nach fünf Monaten mit vielen Erfahrungen und Erinnerungen im Gepäck rückte der Abschied immer näher. Mit meinen Freundinnen durfte ich noch ein Abschiedsdinner geniessen und einen Tag zuvor kamen sie mir beim Packen helfen. Die beiden Abschiede von meinen Freundinnen und am Flughafen mit meiner Gastfamilie waren sehr tränenreich. Jedoch werde ich sie bereits im Sommer wieder sehen, wenn ich mit meiner Familie eine Rundreise durch Kanada mache. Nichtsdestotrotz kam auch ein bisschen Vorfreude für mein nächstes Abenteuer auf. Denn ich darf nun noch ein weiteres Semester in Vancouver (lies hier den Bericht) geniessen.