Italien

Es ist durchaus üblich, dass die Menschen in Italien ihr Leben lang in ihrem Geburts- und Heimatort bleiben und wenn, dann nur für kurze Zeit woanders leben. Die Italiener:innen suchen den Zusammenhalt mit Freunden und Familie, geniessen die Verbindung zu ihren Wurzeln und lieben grosse Familienfeste. Manchmal kommen aus der Verwandtschaft bis zu 150 Personen für ein solches Fest zusammen und es wird den ganzen Tag gegessen, gesungen und gespielt.

Fussball

DER Nationalsport in Italien ist Fussball. Wenn Napoli ein Länderspiel verliert, ist die ganze Nation lahmgelegt und es herrscht absolute Stille – bei einem Sieg hingegen bricht das pure Chaos aus! Schon Wochen vor dem Spiel schmücken die Leute ihre Autos, Häuser, sogar ganze Dörfer mit blau-weissen Fahnen und Tüchern, Feuerwerk wird bereitgestellt und man macht sich bereit für den grossen Moment. Die Ausgelassenheit bei einem Sieg ist wahrlich phänomenal. Die Italiener:innen identifizieren sich mit ihrem Team wie mit ihren eigenen Brüdern und Schwestern und ihr Nationalstolz ist deutlich zu spüren.

Kaffee

Zum Frühstück trinkt man Cappuccino, tagsüber dann nur noch Caffè: Schwarzer, starker Espresso – manchmal mit Zucker oder Honig gesüsst – ist das am meisten konsumierte Getränk Italiens. Einen Kaffee in Verbindung mit der Zeit zu bringen, von welcher man in Italien reichlich hat, ist naheliegend. Ein Kaffee und eine kurze Pause haben immer Platz. Italiener:innen leben voll im Hier und Jetzt.

Kunst

Leonardo da Vinci, Michelangelo, Dante Alighieri oder Caravaggio sind nur ein paar der unzähligen Menschen, die Italien mit ihrer Kunst geprägt haben. Es gibt mehr als 50 Stätten, die in Italien als UNESCO Weltkulturerbe anerkannt sind. Alte Gräber, das Kolosseum, Pompeji, der Trevibrunnen, künstlerische Wandmalereien, pompöse Kathedralen und Kirchen oder der Turm von Pisa – Italien ist reich geschmückt mit kunstvollen Bauten, Statuen und Werken aus allen verschiedenen Epochen.

Religion

Wer kennt ihn nicht, den Vatikan? Sitz des Papstes, Zentrum der katholischen Kirche und ein eigenständiges Land in Italiens Hauptstadt Rom. 80% der italienischen Bevölkerung ist katholisch und viele gehen zumindest an Ostern, Weihnachten und an Palmsonntagen in die Messe. Dass vor dem Essen gebetet wird, ist keine Seltenheit und in den meisten Haushalten ist irgendwo ein christliches Symbol, eine Statue oder ein Bild zu finden.

Der Grossteil der italienischen Bevölkerung spricht ausschliesslich Italienisch oder nur ein paar wenige Worte Englisch oder Deutsch. Daher ist es sicherlich von Vorteil, wenn du schon vor Programmantritt ein paar Worte Italienisch sprichst. Unsere italienische Partnerorganisation wünscht mindestens ein Jahr Italienisch-Unterricht.

Das italienische Gymnasium besteht aus verschiedenen Schultypen. In Italien gibt es fünf Gymnasialjahre und die Schüler:innen sind zwischen 14 und 19 Jahre alt. Das Gymnasium endet mit einer landesweiten Prüfung namens «maturità» (Reifeprüfung).

Die Schüler:innen sind in einer einzigen Klasse mit 20 bis 30 Schüler:innen eingeschrieben. Sie besuchen den Unterricht im selben Klassenzimmer, während die Lehrer:innen die Klassenräume wechseln.

Italienische Jugendliche gehen von Montag bis Samstag zur Schule, in der Regel jeweils von ca. 8.00 Uhr bis 13:30 Uhr. Dann bleibt Zeit für ein gemeinsames Mittagessen mit Freunden oder der Familie, für Freizeitaktivitäten am Nachmittag und Abend sowie für die Hausaufgaben.

Das Schuljahr beginnt Mitte September und endet Mitte Juni. Es gibt zwei Wochen Ferien an Weihnachten und etwa eine Woche Ferien an Ostern. Einige eintägige Feiertage sind über das Schuljahr verteilt und in einigen Gebieten kann die Schulbehörde einige weitere Ferientage genehmigen. Es gibt lange Sommerferien von Mitte Juni bis Mitte September. Die genauen Feriendaten legt jede Schule für sich selbst fest. 

Ähnlich wie in der Schweiz sind an italienischen Schulen gewisse Schulfächer Pflicht: meist Italienisch, Mathematik und Englisch. Wahlfächer gibt es praktisch keine.

Was Mammas und Nonnas Küche zu bieten hat, ist wirklich einmalig. Pasta, Cannelloni, Gnocchi, Pizza, Lasagne – Alles wird in stundenlanger Handarbeit liebevoll selbst zubereitet und zwar nicht nur an speziellen Festtagen, sondern auch an ganz normalen Wochentagen. In Italien landet niemals zu wenig Essen auf dem Tisch. Du wirst wahrscheinlich schon nach den Antipasti und dem Primo Piatto genug gegessen haben, bevor die Secondi Piatti, die meist aus Fleisch, Gemüse und Salat bestehen, auf den Tisch kommen. Zum Nachtisch werden dann noch selbst gemachte Süssigkeiten – manchmal auch Käse und Früchte – serviert. Und was natürlich nie fehlen darf: «Un caffè, per favore!»

Italien bietet dir vielfältige Freizeitmöglichkeiten. Du kannst historische Städte wie Rom, Florenz und Venedig erkunden und beeindruckende Sehenswürdigkeiten wie das Kolosseum, den Dom von Florenz oder den Markusplatz besichtigen. An den sonnigen Stränden kannst du entspannen und das mediterrane Klima geniessen. Die italienische Küche lädt dazu ein, köstliche Pizza, Pasta und Gelato zu probieren. Zudem gibt es zahlreiche Festivals und Veranstaltungen, bei denen du die italienische Kultur und Traditionen hautnah erleben kannst. Sportbegeisterte finden ebenfalls viele Aktivitäten, von Fussball und Radfahren bis hin zu Skifahren in den Alpen.