Wie schnell die Zeit vergeht in Neuseeland...
Artikel - Wie schnell die Zeit vergeht in Neuseeland...
Meine ersten fünf Monate meines Austauschjahres sind wie im Fluge vergangen, aber gleichzeitig habe ich auch schon viele neue Erfahrungen gesammelt. Ich kann mich noch genau erinnern, als ich am 10. Juli 2023 von meiner Familie und meiner besten Freundin an den Zürich Flughafen gebracht wurde und mich verabschieden musste. Der Abschied war schwer und mir wurde klar, dass ich erstmals auf mich allein gestellt sein werde, aber mit meiner Vorfreude verflog die Trauer schnell. Doch zuerst hatte ich eine lange Reise vor mir. Es ging einmal um die ganze Welt bis nach Neuseeland.
Ich wohne in einer kleinen Stadt an der Westküste der Nordinsel von Neuseeland. Whanganui, mit einer Bevölkerung von 40‘000 Einwohner, liegt direkt am Meer und ein grosser Fluss fliesst durch die gesamte Stadt. Ich lebe hier bei meinen Gasteltern und meinen drei Gastgeschwistern. Ich teile mein Zimmer mit meiner gleichaltrigen Gastschwester, die wie eine beste Freundin für mich geworden ist.
Ich kam vom Hochsommer aus der Schweiz in den neuseeländischen Winter. Am Anfang war alles grau, kalt und regnerisch. Zudem hatte ich nicht wirklich viel zu tun nach der Schule. Das hat sich bald geändert. Nach dem ersten Monat bin ich in eine Routine gekommen. Ich habe begonnen, Sport zu machen. Mit meinen Gastgeschwistern und neuen Freunden startete ich viele Unternehmungen und Ausflüge.
Ich trage eine Schuluniform. Sie besteht aus einem langen Rock. Das war gewöhnungsbedürftig. Da aber alle dasselbe anhaben, muss man sich nicht dafür schämen. Es hat auf jedem Fall einen Vorteil, am Morgen nicht überlegen zu müssen, was man anziehen möchte. Auch wenn ich genügend Zeit hätte, da die Schule erst um zehn vor neun Uhr anfängt.
Ich gehe auf das Girls College in Whanganui. Eine reine Mädchenschule wäre definitiv nicht meine erste Wahl gewesen. Aber jetzt kann ich sagen, dass ich froh bin, auf eine Mädchenschule zu gehen. Meine Schule hat nur 300 bis 400 Schülerinnen. Die Stimmung ist ganz anders, da es keine Jungs hat (im positiven Sinne). Da meine Schule nicht viele Austauschschülerinnen hat, haben sich die Kiwis gefreut, uns kennen zu lernen. Sie haben uns gut aufgenommen. Ich habe hier fünf Schulfächer, zu welchen ich jeden Tag eine Lektion habe. Englisch und Mathe musste ich als Pflichtfächer nehmen. Ich konnte noch Fashion, Fotografieren und Health wählen. Jeden Mittwoch habe ich Outdoor Education und Kochen.
Eine meiner besten Erfahrungen, die ich bis jetzt hatte, war die South-Island-Tour. Ich war zwei Wochen mit 50 anderen Austauschschüler:innen aus ganz Neuseeland die Südinsel entdecken. Wir haben in Christchurch gestartet, sind runter nach Queenstown gefahren und an der Westküste wieder hoch in den Norden. Von einem Overnight Boattrip bis Canyon Swing und Speed Boat haben wir alles gemacht. Ich habe dort Freund:innen fürs Leben gefunden und ich würde diese Reise auf jeden Fall nochmals machen.
Ich habe jetzt schon viel gelernt und habe mich als Person weiterentwickelt. Ich habe jetzt noch sieben Monate vor mir, in denen ich noch mehr Erfahrungen sammeln werde. Ich weiss auf jeden Fall, dass ich für immer ein zweites Zuhause hier in Neuseeland haben werde. Der Abschied wird schmerzen.