What a wonderful world...
Artikel - What a wonderful world...
Hallo, ich bin Dilara und habe ein Auslandsjahr in England gemacht, gerne teile ich nun meine Erfahrungen mit dir.
Die Schule neigte sich langsam der 8. Klasse zu und ich wusste nicht was ich nach der Schule machen will. In den Herbstferien der 8. Klasse ging ich mit meiner Familie für eine Woche nach Portsmouth, in den Süden von England. Ich habe mich in die Stadt und später auch in England verliebt. Ich war fasziniert davon, wie nett die Leute sind und wie schön alles war. Mir waren Auslandaufenthalte bekannt, jedoch habe ich mich nie damit auseinandergesetzt und dachte auch nie, dass ich dies jemals eine Option für mich sein würde. Mich hat der Gedanke daran, in England ein Auslandsjahr zu machen, nicht mehr losgelassen. Ich habe mit meiner Mutter darüber gesprochen und begann kurz danach mich darüber schlau zu machen. Ganze 9 Monate später habe ich mich bei INTO für ein Vorstellungsgespräch angemeldet. Ich war sehr nervös und wusste nicht, was mich erwarten wird. Die Aufregung war jedoch umsonst. Die Frau, welche das Gespräch mit mir geführt hatte, war sehr hilfsbereit und hat mir alles genau erklärt. Ich konnte alle meine Fragen stellen, welche ich oder auch meine Mutter hatten. Als ich mich für den Austausch in England entschieden habe, bekam ich ein Login für die ‘Online Application’. Dann begann das Abendteuer, ich musste die Formulare innerhalb von ca. 4-5 Monaten ausfüllen. Es hat sehr lange gedauert, aber die Arbeit hat sich gelohnt. Die Vorfreude und Aufregung wurden von Tag zu Tag stärker und ich konnte es kaum mehr abwarten endlich nach England zu fliegen und meine Gastfamilie, welche noch unbekannt war, kennenzulernen.
Im Juni habe ich meine Gastfamilie bekommen und war mehr als glücklich mit der Familie: Gastmutter und Vater, vier Gastgeschwister und zwei Haustiere. Nur noch eine von meine vier Gastgeschwistern wohnte zu Hause. Von da an konnte es nicht schnell genug gehen. An einem Wochenende im Juni hatte ich noch das Vorbereitungsseminar in Zürich, alle Austauschschüler von diesem Jahr kommen zusammen und es werden Dinge für den Aufenthalt besprochen, Fragen können gestellt werden und man kann sich mit anderen austauschen. Am 29. August 2018 war es soweit, in Zürich stieg ich mit einem weinenden und lachenden Auge in den Flieger nach London Heathrow, wo die drei Tage Orientation Camp in London auf mich und die Anderen warteten. Am 1. September haben mich meine Gasteltern und am Abend meine Gastschwester mit einer herzlichen Umarmung und einem guten englischen Cup of Tea zuhause willkommen geheissen. Auch unseren Hund Percy und Katze Socks, habe ich sehr schnell ins Herz geschlossen. An den ersten Tagen habe ich noch sehr schüchtern und habe nicht viel gesagt. Ich hatte Probleme damit meinen Gastvater zu verstehen, da er einen sehr starken Norfolk-Akzent hat. Es dauerte jedoch nicht lang bis ich mich daran gewöhnt habe. Genauso schnell ging es und ich lernte den Rest der Familie kennen. Viel Zeit, um mich einzuleben, hatte ich nicht. Am 3. September war ich schon das erste Mal in der Schule und musste mich mit den vielen Essays und der grossen Schule zurechtschlagen. Es ging einige Wochen, bis ich mich in der Schule zurechtgefunden habe und meine kleine Gruppe von Freunden gefunden habe. Mit ihnen verbrachte ich die unproduktivsten und lustigsten ‘free periods’, auch in unserer Freizeit gingen wir oft nach Norwich in die Stadt shoppen, etwas essen oder ins Kino. Viele sleepovers mit viel Essen und tiefen Gesprächen durften auch nicht fehlen. Mit der Zeit verbesserte sich mein Englisch immer mehr und ich fühlte mich von Tag zu Tag mehr zu Hause.
Jedoch gab es auch Tage, an denen ich meine Familie und Freunde aus der Schweiz vermisste. In diesen Momenten versuchte ich mich abzulenken und die schönen Dinge zu sehen. Ich ging mit unserem Hund raus spazieren, habe mich mit Freunden getroffen oder kuschelte mich mit einem Cup of Tea auf dem Sofa ein und schaute ‘The Chase’, ‘Tipping Point’ oder ‘The Undateables’ mit meinem Gastvater. Was auch immer gut geholfen hat, war eine Kuschelrunde mit unserem Hund ;)
Da ich und meine Gastmutter Weihnachten lieben, gingen wir während der Weihnachtszeit viel Weihnachtsshopping erledigen oder haben sonst einen schönen Tag irgendwo genossen. Ich habe in dieser Zeit eine sehr enge Beziehung zu meiner Gastmutter aufgebaut, da ich die meiste Zeit mit ihr verbrachte. Meine Gastschwester ist kurze Zeit nach meiner Ankunft an die Uni gegangen und dadurch habe ich sie nicht viel gesehen. Trotzdem hatten wir es immer lustig miteinander, wenn sie nach Hause gekommen ist. Weihnachten war einer der schönsten Momente in der Zeit, in der ich in England war. Die ganze Familie ist zusammengekommen, man hat sich ausgetauscht, Spiele gespielt und natürlich ein traditionelles Weihnachtsessen gegessen: Roasted Turkey (Truthahn mit Füllung) und ein Christmas Pudding zum Dessert. Schnee gab es dort nicht viel, deshalb zeigte ich ihnen regelmässig Schneebilder, welche ich von zuhause zugeschickt bekommen habe. Von diesen waren alle immer sehr beeindruckt.
Mein Gastvater hat mir schon früh gesagt, dass die Zeit von Januar bis zum Ende meines Aufenthalts sehr schnell an mir vorbeiziehen wird. Dies kann ich nun bestätigen, diese 5 Monate vergingen wie im Flug. Ich habe angefangen, die Monate/Woche zu zählen, aber nicht, weil ich unbedingt nach Hause wollte, im Gegenteil, ich wollte England nicht verlassen. Ich wollte gar nicht daran denken, für eine unbestimmte Zeit weg von meinem neu gewonnen Zuhause zu gehen. Ich wusste nicht, wann ich sie wieder besuchen gehen werde.
In den letzten Monaten meines Aufenthaltes habe ich noch viele schöne Dinge mit meinen Freunden und meiner Familie erlebt. Da meine Gastmutter und ich am gleichen Tag Geburtstag haben, gingen wir auf Cambridge und haben dort mit meiner anderen Gastschwester und einer Freundin von meiner Gastmutter auf dem Fluss eine punting boat tour gemacht. Ich wollte dies schon immer einmal machen und es war noch schöner als ich es mir vorgestellt habe.
Für das letzte Wochenende in England habe ich meine Freunde zu einem sleepover bei mir eingeladen, wir haben gekocht, viel gelacht, Spiele gespielt und gute Gespräche geführt. Am nächsten Tag sind wir noch in die Stadt und ich musste mich dann schweren Herzens von ihnen verabschieden. Es war sehr traurig, aber ich wusste, dass ich sie sobald es geht wiedersehen werde.
Am 11. Juni 2019 war der Tag, an dem ich mein Zuhause verlassen habe, um nach Hause zu gehen. Ich war sehr traurig und habe nicht daran gedacht, dass ich bald meine Familie sehen werde. Wieder in Zürich angekommen, hat mich meine Familie ganz herzlich willkommen geheissen. Es war schön sie wieder zu sehen. Auf der Fahrt nach Hause, welche ca. 1-2 Stunden dauerte, haben wir über alles mögliche geredet und gefühlt die letzten Monate an Gesprächen aufgeholt. Ich war glücklich wieder Zuhause zu sein und die schönen Bergen zu sehen.
Die ersten paar Tage/Wochen zuhause waren sehr aufregend, es war schön alle Freunde, Familie und Bekannte wieder zu sehen.
Ich war Zuhause, habe mich wieder eingelebt und habe angefangen England zu vermissen. Ich wollte unbedingt wieder zurück gehen und alle wiedersehen. Ich habe regelmässig mit ihnen telefoniert und geschrieben. Schon nach einer kurzen Zeit zurück in der Schweiz habe ich angefangen, meinen nächsten Besuch in England zu planen.
Am 7. Oktober 2019 habe ich meine Familie in England nach knappen 4 Monaten in der Schweiz für fünf Tage besucht und es hat sich angefühlt, als wäre ich nie weg gewesen.
Ich bin sehr froh, dass ich die Entscheidung, nach England zu gehen, getroffen und durchgezogen habe. Es war bisher das Beste, das ich mir hätte vorstellen können. Auch INTO würde ich jedem weiterempfehlen. Im Gastland ist jemand für dich zuständig und wird schauen, dass es dir gut geht. Dies hat mir am Anfang ein wenig Sicherheit gegeben, denn ich wusste, dass ich mich bei jemandem melden kann. Mit into habe ich nur positive Erfahrungen gemacht und kann somit nichts Negatives sagen.
Das wäre es auch schon mit dem kleinen Einblick in mein Jahr in England gewesen und ich hoffe ich konnte dir damit etwas helfen. Falls du dich für ein Auslandsaufenthalt entscheiden hast, wünsche ich dir ganz viel Spass und Erfolg. Es ist etwas ganz Tolles, geniesse es!