Wenn ihr euch überlegt, einen Austausch zu machen, macht es unbedingt!
Artikel - Wenn ihr euch überlegt, einen Austausch zu machen, macht es unbedingt!

Als ich mich entschieden hatte, ein Austausch in Irland zu machen, wusste ich nicht, was mich erwarten würde. Ich bekam meine Platzierung ziemlich früh, im Oktober, und habe auch 2-mal mit meiner Gastmutter telefoniert. Am 14. Januar 2024 bin ich dann mit gemischten Gefühlen in das Flugzeug gestiegen, in Dublin angekommen und mit dem Bus direkt nach Dundalk in Co. Louth gefahren. Auf der Busreise habe ich eine andere Schweizerin kennengelernt, welche später eine sehr gute Freundin von mir wurde. Ich habe meine Gastmutter Louise kennengelernt und meine Gastschwester Marzia aus Italien ist später am Abend auch noch angekommen. Wir hatten 2 Katzen, Leo und Luna, mit welchen ich auch gerne gespielt habe.
Am Dienstag ging es das erste Mal in die Schule und wir mussten natürlich die Uniform anziehen, bestehend aus einem grünen Rock, weissem Hemd, grünem Pullover und schwarzen Schuhen. Da kann ich nur anmerken, dass auch wenn die Uniform sehr komisch und ungewohnt ist, man sich sehr schnell daran gewöhnt und es sehen ja alle gleich aus. Ich musste 4 Fächer auswählen und habe mich für Biologie, Chemie, Geschichte und Geografie entschieden. Zusätzlich hatte ich noch Englisch und Mathe als Pflichtfach. Ebenfalls hatten wir Sport, Religion, Sexualkunde und Career Guidance als nichtzählende Fächer. Das Niveau war relativ gleich wie in der Schweiz oder etwas tiefer, wir hatten aber nur Prüfungen am Ende des Schuljahres. Der Schulbus holte uns jeden Morgen um 7.50 Uhr vor dem Haus ab und die Fahrt dauerte ca. 20-25 Minuten. Die Schule begann um 8.50 Uhr. Um 13.05 hatten wir 45 Minuten Mittagspause, das Essen nahm ich fast immer von zu Hause mit. Wir durften kochen, was wir wollten. Es hatte auch eine Kantine, wo das Essen sehr billig war. Die Schule war dann um 15.50 Uhr fertig und der Schulbus fuhr uns wieder nach Hause. Manchmal ging ich auch nach der Schule noch in die Stadt und ging ins Gym mit ein paar Freundinnen. Dann nahm ich einen Bus nach Hause. Am Mittwochnachmittag hatten wir frei, also gingen meine Freundinnen und ich in die Stadt etwas essen und meistens danach noch ins Gym oder in den Park.
Mit meiner Gastmutter habe ich mich gut verstanden, das einzige Problem, welches aufgekommen ist, war wegen des Essens. Da das Essen sehr fleisch- und kohlenhydrathaltig war, brauchte ich einige Zeit, um mich daran zu gewöhnen, wir fanden dann aber eine Lösung. Ich habe nicht super viel mit meiner Gastmutter unternommen, sie hat uns aber 2,3-mal an etwas entferntere Orte gefahren, die mit dem ÖV nicht zu erreichen waren. Ebenfalls haben wir Ostern mit ihrer Familie verbracht. Am Abend haben wir immer zusammen gegessen und meistens noch etwas am Fernseher geschaut.


Ich hatte mein eigenes Zimmer und habe mir ein Bad mit meiner Gastschwester geteilt, welches wir einmal in der Woche geputzt haben. Mein Zimmer habe ich selbst geputzt, meine Gastmutter hat sich aber um die Wäsche gekümmert. Ich konnte mich in der Küche frei bewegen und habe auch einige Male etwas gebacken.
An den Wochenenden habe ich immer etwas mit meinen Freundinnen unternommen. Wir waren eine Gruppe von ausschliesslich Austauschschülerinnen aus unterschiedlichen Ländern, weshalb wir auch immer Englisch gesprochen haben. An unserer Schule gab es aber viele Italienerinnen und Spanierinnen, die untereinander meistens Spanisch oder Italienisch gesprochen haben. Mit irischen Mädchen hatte ich nicht so viel zu tun, da ich den Eindruck hatte, dass sie nicht so an uns interessiert waren, vielleicht weil wir sehr viele Austauschschülerinnen waren. Als Tipp würde ich sagen, dass ihr trotzdem versucht offen zu bleiben und das Gespräch sucht. Ich habe mich aber in meiner Gruppe sehr wohl gefühlt und wir haben enge Freundschaften geschlossen. Wir haben häufig Dublin oder Belfast besucht oder andere Orte in der Nähe. Einmal im Monat hat unsere Organisation InterStudies einen Trip organisiert. Wir waren zum Beispiel surfen oder gingen auf einen Bauernhof, was alles sehr Spass gemacht hat. Ebenfalls ging ich mit der Schule in den Westen von Irland und habe die Cliffs of Moher besucht. So konnte ich viel von der Insel sehen.
Alles in allem war es eine sehr schöne Erfahrung und ich konnte viel mitnehmen. Natürlich hatte ich auch mal Heimweh oder ein paar kleine Probleme, aber das ist ja normal. Ich wurde offener und habe sehr tolle Leute kennengelernt. Ich werde sicher wieder nach Irland gehen, vielleicht auch mit meinen Freundinnen. Wenn ihr euch also überlegt, einen Austausch zu machen, macht es unbedingt!
Eure Julie
