Am Ende ist man stolz auf sich und das Erreichte!
Artikel - Am Ende ist man stolz auf sich und das Erreichte!
Coucou
Ich heisse Zoe und ich habe ein Austauschsemester in Carpentras, in Südfrankreich, gemacht. Gerne erzähle ich euch ein wenig über meinen Alltag, Erfahrungen die ich sammeln und Dinge die ich erleben durfte in dieser aufregenden Zeit.
Vorbereitung und Orientation Camp
Mein “Abenteuer” begann im Sommer 2022. An meiner Schule gab es eine Informationsveranstaltung zum Thema Austauschjahr bei dem auch ehemalige Austauschschüler dabei waren, welche gerade erst von ihrem Austausch zurückgekehrt sind. Ich war ziemlich schnell begeistert für das Thema und habe sehr bald begonnen, mich darüber zu informieren. Ich habe mir viele Organisationen angeschaut, bin mit einigen in Kontakt getreten und schlussendlich bei Into gelandet. Innert kurzer Zeit hat mein Traum des Austauschsemesters begonnen, sich in Realität umzuwandeln. Es gab viele Formulare auszufüllen und Dossiers zu lesen, was teilweise etwas überfordernd und einschüchternd wirken konnte, mir aber wirklich sehr half, mich auf meinen Austausch vorzubereiten. Zudem durfte ich ein Vorbereitungsseminar besuchen, bei welchem ich viele andere zukünftige AustauschschülerInnen kennenlernen durfte und mir von “Returnees” (zurückgekehrten Austauschschülern) viele Tipps und Erfahrungen weitergegeben wurden.
Am 10. Januar 2024 war es dann so weit. Es war der Tag der Abreise, meine Koffer waren gepackt und ich wurde am früh am Morgen von meiner Familie zum Bahnhof begleitet, wo ich mich dann von ihnen verabschieden musste. Das war natürlich hart, jedoch war ich nicht alleine, denn ich reiste mit anderen Schweizer AustauschschülerInnen nach Paris, wo unsere Partnerorganisation ein Orientationcamp organisierte für AustauschschülerInnen aus aller Welt die nach Frankreich kamen. Während 3 Tagen konnten wir in Paris viele Dinge sehen, erste Erfahrungen in Frankreich sammeln und gegenseitig über unsere Sorgen und Vorfreude reden.
Ankunft bei der Gastfamilie
Am 13. Januar kam ich dann abends in Avignon mit dem Zug an, wo mich meine Gasteltern abgeholt haben. Ich war schon etwas nervös, da dieser Tag zufälligerweise der Geburtstag meiner Gastmutter war und sie an diesem Abend mit vielen Gästen feiern wollte. Es war tatsächlich etwas überfordernd, da viele Leute sofort versuchten mit mir ins Gespräch zu kommen und ich durch die vielen Gäste gar nicht wirklich die Gelegenheit hatte, meine Gastfamilie kennenzulernen, aber es war auch ein fröhlicher Abend mit guter Stimmung.
Meine Gastfamilie bestand aus meiner Gastmutter, meinem Gastvater, meiner Gastschwester (1 Jahr älter als ich, wir teilten uns ein Zimmer) und meinen zwei jüngeren Gastbrüdern.
Während den ersten Tagen konnte ich dann meine Gastfamilie etwas kennenlernen und sie haben mich mit dem Haus, der Umgebung und ihrem Lebensstil und ihren Regeln etwas vertraut gemacht. Natürlich war alles ein wenig fremd und ich vermisste meine Familie sehr, aber ich wusste, dass das normal ist und ich einfach etwas Zeit brauchte, um mich einzuleben.
Schon bald war dann auch mein erster Tag am Lycée. Ich war eigentlich nicht sehr nervös, aber als ich dann dort war kostete es mich schon einiges an Selbstbewusstsein und Überwindung, off en auch meine neuen Klassenkameraden zuzugehen und mich etwas zu integrieren. Glücklicherweise war dies dann aber auch nicht allzu schwer, meine Klasse war sehr freundlich und interessiert und ich habe schnell Anschluss gefunden. Auch die Lehrer waren mehr oder weniger verständnisvoll und haben versucht zu schauen, dass ich auch einigermassen mitkomme. Dies war zu Beginn echt schwer, da es echt Konzentration erfordert, dem Unterricht in einer noch eher fremden Sprache zu folgen. Mein Tipp ist es einfach nachzufragen. Das habe ich oft gemacht, auch wenn ich manchmal befürchtete, es könnte meine Lehrer oder Mitschüler nerven. Das tat es aber nie, im Gegenteil, sie halfen mir gerne und freuten sich mit mir, als ich es mehr und mehr schaff te, die Sprache zu verstehen und im Unterricht folgen zu können. Nach wenigen Wochen hatte ich mich sehr daran gewöhnt und es war in den meisten Fächern nicht mehr so schwierig, mitzukommen und auch meine neuen Kollegen und Kolleginnen verstand ich schnell besser und konnte mit der Zeit gut mit ihnen sprechen und Spass haben.
Freizeit, Ausflüge und Ferien
Anfangs hat mir meine Gastfamilie einige Dinge gezeigt in der Umgebung, aber nach etwa 3 Wochen war die erste “Aufregung” und “Motivation”, mir die Region zu zeigen auch nicht mehr so gross. Das hat mich vorerst nicht sehr gestört, so hatte ich auch etwas besser Zeit um mich ab und zu etwas zu erholen. Mit der Zeit fand ich es aber etwas schade, dass wir so selten etwas unternahmen. Deshalb habe ich meine Gastfamilie auch darauf angesprochen, was ich echt jedem weiterempfehlen kann, der in einer ähnlichen Situation ist. Aus meiner Erfahrung im Austausch ist es echt wichtig, dass man die Gastfamilie darauf anspricht, wenn man ein Anliegen hat und generell ehrlich mit ihnen ist, wenn es etwas gibt, was nicht passt oder wenn man irgendwelche Probleme hat. Nachdem ich meine Gastfamilie darauf angesprochen habe, haben sie zwar nicht viel daran ändern wollen, da sie einfach gerne ruhig zu Hause bleiben wollten, jedoch habe ich ab dann viel mehr Dinge mit KollegInnen unternommen was meine Gastfamilie auch nicht störte.
Ich habe auch einige andere Austauschschülerinnen aus der Region kennengelernt, mit denen ich viele Ausfl üge gemacht habe. Das hat mir auch sehr geholfen, da sie alle auch mitten in dieser Erfahrung waren und teilweise mit ähnlichen Schwierigkeiten Mühe hatten, so konnten wir uns gegenseitig helfen und darüber reden.
Mit meiner Gastfamilie verbrachte ich zum einen die Winterferien, während welchen wir gemütlich zu Hause blieben, zum anderen aber auch die Frühlingsferien. Während letzteren sind wir 2 Wochen in ein Camping ans Meer gefahren. Diese 2 Wochen gehörten zu meinen Highlights, da ich dort auch viele neue Leute kennenlernen konnte und eine tolle Zeit erleben konnte.
Fazit
Persönlich fand ich es sehr wichtig, eine gute Kommunikation mit der Gastfamilie zu haben. Das heisst, Probleme anzusprechen und von Anfang an ehrlich zu sein wenn etwas mal nicht passt. Im Bezug auf den Start in der Schule ist es aus meiner Sicht wichtig, den Mut haben, auf die Leute zuzugehen und sich Hilfe zu holen, wenn man sie braucht. Mir war es wichtig, dass ich mich neben der Partnerorganisation, Into oder meiner Familie in der Schweiz manchmal auch an Freundinnen in der Schule wenden konnte, wenn ich eine Frage oder eine Schwierigkeit hatte.
Am Ende kann ich sagen, dass sich der Austausch wirklich gelohnt hat. Es war eine riesige Erfahrung, zwar mit einigen Ups und Downs wie immer im Leben, aber ich konnte sehr viel lernen und fi nde, dass jeder Austauschschüler am Ende stolz auf sich und das Erreichte sein kann. Ich habe mich nicht nur in der Sprache deutlich verbessert, sondern konnte auch als Person wachsen, vieles mitnehmen für das Leben und viele Erfahrungen und neue Sichtweisen auf Dinge sammeln.