Eva in Rupert

Amerika, das Land aller Möglichkeiten

High School, Football Spiele, das Essen und die Kultur - alles reizte mich an diesem Land, in dem ich einmal wohne wollte. Don‘t dream it - do it. Es war die beste Entscheidung, die ich je getroffen habe und alles war so wie ich mir es vorgestellt habe, aber eigentlich doch ganz anders. Das Abenteuer begann Anfang März. into hatte eine Gastfamilie für mich gefunden: In Idaho, der Staat der Kartoffeln. Ein Dorf mit knapp 5000 Einwohnern, umschlossen von Bergen und Wüste. Mit einer anderen Religion, Mormonen. Ich lebte in einer großen Familie, hatte 60 Cousins und Cousinen, um genau zu sein. Ich, das Mädchen aus einer großen Stadt, mit einer kleinen Familie und nicht streng religiös. Aber im Endeffekt war es das Beste, was mir passieren konnte.

Meine Familie und Freunde waren skeptisch gegenüber dem Landleben und den Mormonen. Würde die Umstellung zu krass sein? Wäre ich dem so anderen Lebensstandard in meinem Alter schon gewachsen und wäre ich in der Lage, mich diesem anzupassen? Würde ich mit der Religion und dem ländlichen Leben klar kommen? Aber genau deswegen wollte ich das Auslandsjahr machen. Um was Neues zu erfahren, um dazuzulernen, um andere Kulturen, Religionen und Sitten kennenzulernen. Nicht um das perfekte Hollywoodleben zu leben. Und genau das zählt, wenn man sich entscheidet ins Ausland zu gehen: die Einstellung und Erwartungen. Je weniger Erwartungen man hat, desto weniger wird man enttäuscht und positiv überrascht. Die Einstellung sollte eine offene sein. Nur weil etwas anders als Zuhause ist, heißt es nicht gleich, es ist besser oder schlechter. Nur weil ihr denkt, ihr wisst wie etwas ist, heißt es nicht, dass es so ist. Und genau das hat mir mein Auslandsjahr gezeigt.

Mit einer positiven Einstellung habe ich Ende Juli meine Reise angetreten. War offen für alles. Ging regelmäßig in die Messe, lernte über das Leben und Einstellungen der Mormonen. Lernte das Landleben kennen. Und aus all dem bildete ich meine eigene Meinung. Ich war in der Lage Vor- und Nachteile zu formulieren. Mormonen, auf jeden Fall dort, wo ich gelebt habe, sind sehr offen, hilfsbereit und haben eine extrem positive Lebenseinstellung. In dem kleinen Dorf habe ich mich schnell wohl gefühlt, weil jeder jeden kennt und so wurde auch ich schnell Bestandteil dieser Gemeinschaft. In der Schule habe ich durch Sport und andere Aktivitäten sehr schnell Freunde gefunden und habe viele tolle und beeindruckende Personen kennengelernt.

Mein Auslandsjahr war das aufregendste, interessanteste, lehrreichste und beste Jahr meines Lebens. Ich bin fest davon überzeugt, dass das viel mit meiner Einstellung zu tun hatte. Deshalb, sagt “ja” zu vielem (natürlich legalem), probiert Dinge aus, sammelt Erfahrungen. Selbst, wenn ihr negative Dinge erlebt oder bestimmte Einstellungen nicht nachvollziehen könnt - diese Erfahrungen werden euch in eurem Wesen stärken. Ich habe von meinem Auslandsjahr so viel fürs Leben gelernt. Ich weiß nun, worauf es ankommt, wie ich sein möchte und wie nicht. So, don’t dream it – do it!