Anouk am Waihi College

Wellen, Kiwis und Barbecues

Neuseeland Das kleine Paradies. Das Land der langen weissen Wolke. Der Ort, an dem ich ein unglaubliches halbes Jahr verbracht habe.  

Oft fragen mich Leute, was mir an meinem Austausch am meisten gefallen hat, aber was soll ich da denn antworten? Die atemberaubende Landschaft; das Gefühl ein kleines Abenteuer zu erleben; der Lifestyle; das Surfen? Doch eine solche Erinnerung kann nicht nur auf einen Moment basieren, alles fing schon vor den „Pointen“ an.

Das Prickeln im Bauch, wenn man schlussendlich seine Gastfamilie bekommt und die Blätter zum 3ten Mal durchliest, kurz nachdem man schon alle Familienmitglieder auf Facebook gestalked hat. Die enthusiastische Atmosphäre im Flugzeug, gemischt mit ein bisschen Trauer und Angst sein Zuhause zu verlassen. Die ersten Einblicke aus den Flugzeugfenstern, gefolgt von den tausend Fragen und Erwartungen bei der Landung. Und dann natürlich das erste Mal, wenn man seine Gastfamilie trifft. Meine Gastmutter ist zu mir gekommen, hat mich in die Arme genommen und mich willkommen geheissen. Damit hatte sie mich in 6 unglaubliche Monate in einer anderen Welt, mit einer anderen Familie eingeladen.

Ich weiss noch, bevor ich ging, habe ich mir so richtig viele Gedanken über meinen ersten Schultag gemacht. Werden sie mich mögen? Werden sie mich verstehen? Werde ich komisch auf sie wirken? Doch es hat sich herausgestellt, dass sich Kiwis(Neuseeländer) viel weniger Gedanken machen als ich. Sie leben ihren Lifestyle, gechillt und relaxed  durch und sind immer neugierig auf Neues. Sie kamen zu mir, haben sich vorgestellt und mit kleinen Small Talks habe ich immer mehr Leute kennengelernt, sei es in der Schule, im Schulbus oder sonst wo. Ich konnte von einer langen Liste 6 Fächer auswählen; Catering(kochen), Englisch, Mathe, Health, Chemie und Outdoor education (kajaken, wandern, biken usw.), welche dann meinen täglichen Stundenplan ausmachten. Im grossen und ganzen war die Schule nicht allzu schwierig, nichtdestotrotz gab es schriftliche Tests und manchmal auch praktische Prüfungen. Zum Beispiel ging ich mit meiner Outdoor education Klasse ein Wochenende nach Rotorua um dort im Wald unser Mountain Bike Test durchzuführen. Ausserdem war ich einmal mit Englisch in Auckland Romeo und Julia schauen gegangen, im Health Unterricht habe ich für das eine Projekt eine recycle Bank gebaut und für ein Cateringprojekt musste ich verschiedene Rezepte kochen und diese nach meinem Interesse verbessern.

Ein anderes Lager durfte ich als Leiterin mitgehen und habe so Kontakt zu den jüngeren Schüler an meiner Schule aufgebaut. Allgemein gefiel mir dieser Kontakt sehr, denn bei einem Haufen Aktivitäten konnte ich als älterer Schüler jüngere Jahrgänge begleiten oder helfen. Dies gab mir die Möglichkeit mit einem Haufen Schülern Kontakt aufzubauen und es gab der Schule eine Art Familien-feeling.

Nach der Schule ging es wieder mit dem Schulbus nach Hause. An diesem Punkt kamen wohl die Highlights meines Austausches. An erster Stelle steht sicher das Meer, dass direkt vor meiner Haustüre lag. Sei es um zu joggen, um Muscheln zu sammeln, um zu baden und zu bräunen, um ein Buch zu lesen oder nur natürlich um zu surfen. Surfen... das vermisse ich, den Menschen abgesehen, am meisten. Das Gefühl eine Welle anzupaddeln und am brechenden Punkt aufzustehen, sich mit den Füssen abstossen und mit unglaublicher Geschwindigkeit auf dem Wasser zu rasen. Doch nicht nur das, auch die kleinen Small Talks mit den anderen Surfern, die man im Wasser täglich wieder antrifft. Nach dem Surfen konnte ich mich im Spa aufwärmen und am Wochenende mit einem BBC oder Fish & Chips den Tag mit meiner Gastfamilie beenden. 

Eines Tages, werde ich zurückgehen müssen, meine Gastfamilie und Freunde wieder treffen und kopfvoran in diesen Lifestyle, den ich nun so fest vermisse, wieder eintunken können. 

Anouk